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Vorstandsinterview Exklusiv: Avemio – In der Pole Position in Europa

Carsten Müller, finanztrend.de, 14. August 2024:

Die Avemio Group, der größte Handelspartner für professionelle Film- und Fernsehtechnik im deutschsprachigen Markt, will europäischer Marktführer werden.

Aktuell existiert kein Reseller für professionelle Videotechnologie, der europäisch aufgestellt ist. Die Avemio Group ist mit ihrer Präsenz in zwei Ländern – Deutschland und Österreich – diesbezüglich bereits eine Ausnahme. Nun peilt Ralf P. Pfeffer, CEO der börsennotierten Avemio AG, die europäische Marktführerschaft an nach dem Vorbild des US-amerikanischen Marktführers B&H. Das mit dem Börsengang verbundene Vorhaben, aus hundert Millionen Euro Jahresumsatz mittelfristig eine Milliarde Euro zu machen, basiert auf einer Targetliste mit mehr als einem Dutzend Unternehmen. Die jüngst übernommene LEA-Gruppe dient dabei als Finanzierungspartner mit einem weltweiten Investoren- und Finanzierer-Netzwerk. Wir haben mit CEO Ralf P. Pfeffer über die laufende Transformation zum Medientechnologiekonzern, einen „Rohdiamanten“ unter den Beteiligungen und die Lehren aus dem Reverse-IPO gesprochen.

Finanztrends: Für denjenigen, der die Avemio AG vielleicht noch nicht kennt: Womit verdienen Sie Ihr Geld und was ist Ihr Anspruch an die eigenen Geschäftsentwicklung?

Ralf P. Pfeffer: Die Avemio Group ist der marktführende Handelspartner für professionelle Film- und Fernsehtechnik im deutschsprachigen Markt. Wer immer Bewegtbild für kommerzielle Zwecke produziert, kennt unsere Handelsmarken. Wir sind der mit großem Abstand umsatzstärkste herstellerunabhängige Anbieter von Hard- und Software in diesem Bereich.

Wir sind bereits der größte Handelskonzern in der Europäischen Union und unser Anspruch ist es, die vakante Position des europäischen Marktführers zu besetzen. Aktuell existiert kein Reseller für professionelle Videotechnologie, der europäisch aufgestellt ist. Wir sind mit unserer Präsenz in zwei Ländern – Deutschland und Österreich – diesbezüglich bereits eine Ausnahme.

Die Benchmark für einen europäischen Marktführer orientiert sich an dem US-amerikanischen Marktführer (B&H, New York), der in einem ähnlich großen US-Markt wie der Europäischen Union mehr als sechs Milliarden Umsatz generiert.

Die Avemio befindet sich inmitten der Transformation vom Handelsunternehmen zum Medientechnologiekonzern. Ein passendes Role Model ist die Bechtle AG, die sich vom deutschen IT-Handelsunternehmen zum größten europäischen IT-Systemhaus gewandelt hat.

Finanztrends: Wie weit ist Ihre Transformation schon vorangeschritten?

Ralf P. Pfeffer: Mit dem Zusammenschluss der MoovIT-Gruppe aus Köln im vergangenen Jahr ist uns diesbezüglich ein großer Veränderungsschritt gelungen. Parallel zu dieser Akquisition haben wir Millionen in den Bereich IT/KI investiert. Ziel dabei war und ist es, unsere dominante Marktstellung zu nutzen, um insbesondere den technologischen Wandel, der sich mit der Einführung von Cloud-Technologien verbindet, anzuführen.

Finanztrends: Sportliche Großereignisse wie die Fußball-EM oder die Olympischen Spiele in diesem Sommer sind Highlights für Zuschauer, aber auch für Programmmacher wie Fernsehsender oder andere Broadcaster. Welche Bedeutung haben solche Großereignisse für ihr Geschäft?

Ralf P. Pfeffer: In Zusammenhang mit großen Sportveranstaltungen zeigen sich unsere Alleinstellungsmerkmale. Wenn man kurz nach dem Abpfiff eines Fußballspiels im Rahmen eines weltweit beachteten Turniers eine Zusammenfassung in den Nachrichten sehen oder in einer Mediathek abrufen möchte, dann basiert dies auf der Expertise von MoovIT, die für solche Veranstaltungen gebucht wird.

Die MoovIT konnte im April dieses Jahres den technologischen Vorsprung als Teil der Avemio Group erstmals als Cloud-Lösung auf der weltgrößten Fachmesse (NAB) in Las Vegas vorstellen und stieß dabei auf eine beachtliche positive Resonanz.

Finanztrends: Das zurückliegende Geschäftsjahr 2023 fiel aus Marktsicht – und sicher auch aus ihrer – enttäuschend aus. Ihr Konzernumsatz lag bei knapp 100 Mio. Euro mit einem deutlichen Rückgang bei EBIT und Reingewinn. Was waren die Hauptgründe dafür, dass die Ergebnisentwicklung mit einem ausgeglichenen EBITDA unter Ihrer ursprünglichen Prognose lagen?

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